Kein knrd mehr…

Zu viele Blogs machen einfach keinen Sinn, deshalb stelle ich jetzt einfach mal die knrd-Sache, die neben Leitungswasser und Differentialdiagnose lief, ein und hole die paar Sachen von dort zur Differentialdiagnose rüber. Das sind in der Hauptsache meine Notizen zum Bachelorarbeitsprozess, das wird niemanden interessieren, aber ich mag das hier haben, deshalb mache ich das jetzt einfach so. Soweit.

Neben der Documenta #12

Kassel
Kassel, du Perle Hessens – mit Multiplex und Fußgängerbrücke.

Das hier ist übrigens von der, wie ich aufschnappen konnte, im Volksmund „Beamtenlaufbahn“ genannten Brücke herab fotografiert. Alle mit einer Spreerundfahrt vorbei am Paul Löbe-Haus im Rücken wissen, in Berlin gibt es die „höhere Beamtenlaufbahn“.

Ein klarer Pluspunkt der Documenta, auch wenn man das von Konzertkarten oder Tickets für Sportveranstaltungen irgendwie schon so gewöhnt ist, war, dass man den Kasseler öffentlichen Nahverkehr auf gewissen Linien für umsonst nutzen konnte. Das lässt man sich dann auch als mit dem Auto angereister, vor allem aber mit Blick auf die Parkgebühren im Innenstadtbereich, nicht nehmen.
Also rein in die Linie 1 und gefühlt einmal von West nach Ost durchgefahren. Und vielleicht lag es ja an der gefahrenen Himmelsrichtung, vielleicht aber auch nicht, aber ich muss sagen, ich bin erleichtert, dass es das auch im Westen der Republik gibt. Schreiend dumme Kinder! Mädchen, die im Idealfall die 14 Lenzen schon touchieren, aber sicher nicht mehr. Und davon eine kleine Horde, na gut, sie saßen in meinem Rücken und können vielleicht auch nur zu fünft gewesen sein, aber was man sich darüber aufregen und in welcher Lautstärke man durch die Bahn schreien kann, wenn man bei einer der Besagten plötzlich Kondome in der Tasche findet, das ist sensationell. Für das arme Mädchen sicher hochpeinlich und wer weiß, ob jetzt nicht in ihren kleinen Köpfchen ein Schalter umgelegt wurde, der sie bis zu ihrem 54ten Lebensjahr nicht an Geschlechtsverkehr in wirklicher Praxis denken lässt.
Die beiden dann zugestiegenen Vierjährigen konnten auf jedenfall ihre Beine stiller halten und sich auf einem ebenso hohen Niveau verständigen wie die Mädels hinter mir und das sollte einen doch zuversichtlich stimmen. Im Westen ist nicht alles besser, die Kinder sind genauso stumpf und die Musik ballert auch da gnadenlos und verzerrt aus den Mobiltelefonen. Das macht einem die Heimfahrt auch gleich viel leichter.

Illustrative #2

Ganz im Gegensatz zur Documenta ist die Illustrative 2007 eine absolute Empfehlung. Illustratoren, Künstler, Comiczeichner und ähnliche Kreative, die irgendwie alle eine Bindung an Berlin in ihrem CV zu haben scheinen, stellen dort ihre aktuellen Arbeiten vor. Das ganze geht noch bis zum 16.09.07, also nicht mehr ganz so lange, wenn man also in dem schmalen Zeitfenster noch etwas Platz finden sollte, dann ab dahin. Für 5 € ist man dabei, kann sich auf drei Etagen umtun und ist dabei auch nicht der Gefahr der Reizüberflutung ausgesetzt. Einzig im Aktionsraum sollte man ein wenig vorsichtig sein. Als ich dort war, haben gerade einige Künstler ihr Projekt Hamlet X vorgestellt und mich doch arg in Fremdschäm-Bedrängnis gebracht mit ihrer aufgesetzten Selbstironie und dem an falschen Stellen wiederum übertriebenen Ernst.

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Arbeiten von David Foldvari (links) und Mone Maurer (rechts)

Auch bei der Illustrative gibt es einen netten Ausstellungskatalog zu erwerben, dieser aber für nur 7,50 €, war also irgendwie ein Pflichtkauf nebenher.
In einem Sonderraum kann man dann auch noch mit Handschuhen an den Fingern in ein paar aktuellen Illustrationspublikationen blättern, sich einen schonen „Illustrative“-gebrandeten Faber-Castell-Bleistift mitnehmen und daran zweifeln, dass Textildrucke von noch so schönen Illustrationen wirklich für über 50 € weggehen müssen.

Documenta #12

Da könnte man jetzt einen ausführlichen Artikel erwarten, aber eigentlich macht das gar keinen Sinn, denn so wahnsinnig viel zu berichten gibt es gar nicht und wenn doch, dann wäre das eher nicht so positiv. Dann halten wir es doch lieber mit Marge Simpson, ein wenig zumindest, die meinte, ihre Mutter habe immer gesagt, wenn man nichts positives über einen Menschen zu sagen habe, solle man besser gar nichts sagen.

DSCF1204 Nedko Solakov – 1 von 99 Zeichnungen der „Fears“-Serie

Also, es gibt einige wenige recht gute Arbeiten auf der Documenta #12 zu sehen. Allen voran die Sachen von Nedko Solakov. Ai Weiwei hat ziemliches Glück gehabt, dass das Unwetter seine Konstruktion umgeschmissen hat, denn dadurch gewinnt sie, seine Stuhlsammlung ist eher inspirationslos. Kerry James Marshalls Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, genauso wie einige Arbeiten von Monika Baer. Ansonsten ist äußerst viel Mist dabei. Katastrophal schlecht war auch die Führung durch die Ausstellungshäuser, die war nämlich außer im Museum Friedericianum gar nicht vorhanden, und das allgemeine Leitsystem mit diesen speziellen pseudo-handschriftlichen Tafeln und Pfeilen, deren Lesbarkeit oft nicht so unbedingt gegeben war. Ganz erschlossen hat sich mir auch nicht, warum man auf Wilhelmshöhe moderne Arbeiten neben Bildern von Rubens und el Greco aufhängen musste, aber da würde Roger M. Buergel sicher auch etwas dazu zu sagen haben. (Stichwort Buergel und Leitsystem: Ich habe mir die Audioführung für mobile Abspielgeräte von eben jenem heruntergeladen gehabt und dann in der Neuen Galerie auch mal eingesetzt, nachdem ich gerade drinnen und nach rechts abgebogen war. Er meinte nach ein paar einleitenden Worten zum Hause und seiner Architektur: „Nach dem Eingang wenden wir uns nach links…“, damit war auch das für mich erledigt.)
Einzig wirklich positiv fand ich dann aber den Katalog zur Documenta, sehr schön gestaltet, vom Taschen Verlag herausgegeben, mit 25 € auch noch halbwegs bezahlbar und angesichts der schieren Flut an Eindrücken eine gute Gedächtsnisstütze und Hilfe bei der obligatorischen Nachbereitung dieses Erlebnisses.
Fazit: Wenn man nicht gerade eh in Kassel ist oder für eine kommende Vernissage oder ähnliche anmachspruchschwangere Momente was zum Protzen braucht kann man auf die Documenta #12 gut und gern verzichten. Und in fünf Jahren gibt es ja auch die nächste Chance.

Wenn alle Allen allein für sich wollen

Ich frage mich, wann es das letzte Mal vorgekommen ist, dass ich mir dachte, dieses Buch musst du haben. Vor allem sprach ja einiges dagegen, es zu kaufen. Es ist momentan noch nur als Hardcover zu erwerben, und da habe ich bisher noch beinahe immer die Füße so lange still halten können bis die Taschenbuchausgabe auf den Markt kam, zumal dieses hier stramme 17,90 € kosten soll, was nach meiner Einschätzung auch für Hardcover eher im oberen Preissegment ist, also im wissenschaftsfernen Unterhaltungsimperium versteht sich. Noch viel gewichtiger aber ist die Tatsache, das ausgerechnet, ja man darf sich vom sträflichen Mißbrauch dieses Wortes durch die bundesdeutschen Sportkommentatoren nicht von dessen Einsatz abschrecken lassen, denn es führt noch immer einen gewissen Zauber mit sich. Ausgerechnet also Maxim Biller hat dieses Buch im Spiegel Nr. 35 vom 27.08.2007 besprochen und als wenn das nicht genug wäre auch noch für gut befunden.
Wenn etwas in der neu gestalteten Zitty nicht fehlt, dann Billers komisches Frage-Antwort-Pingpong für das er höchstwahrscheinlich einen völlig überzogenen Betrag vierzehntäglich auf sein Konto überwiesen bekommen hat. Ich stelle mir das denn auch so vor, dass er immer kurz vor der Angst, also Redaktionsschluss, sich an die fünf oder sechs Fragen, die ja irgendwie immer die gleichen waren, gesetzt hat und sie mal eben nach gutdünken und Langeweile beantwortet hat. Mag sein, dass das das geheime Konzept gewesen war, aber wer bitte braucht auf uninteressante Fragen gelangweilte Antworten von einem Autor, der anscheinend nicht die grosse Popularität genießt, um ganze Essays in dieser Zeitschrift unterzubringen oder besser noch gleich ganz auf solche Ich-lebe-noch-kauft-meine-Bücher-Auftritte verzichten zu können.
Pure Anarchie“ also, diejenigen mit dem Spiegel-Abonnement haben eventuell schon mal nachgesehen, worum es denn eigentlich geht, das neue Buch von Woody Allen, findet Biller klasse und dabei wird er nicht müde, in einem dafür umso ermüdenderen Artikel, dies herauszustellen. Bleiben für mich konsequenterweise nur zwei Schlüsse.
Erstens: Allens neues Buch ist absolute Scheiße und genau deshalb findet Biller es toll, denn er erkennt sein beschissenes Leben darin wieder. Oder Zweitens: Biller ist nicht der, für den ich ihn halte, sondern in seinem Kern ein ganz wunderbarer Mensch, der ein wunderbares Buch ganz einfach so wunderbar findet, dass er sich wiederum erstens in seinem Wortschwall nicht hat bremsen können und so eine scheußliche Kritik vom Stapel gelassen hat oder vielmehr zweitens ein so gerissener Hund ist, dass er mit voller Absicht einen schlechten Text über ein gutes Buch schreibt, um Allen in gewisser Weise für sich und all diejenigen, die schon hinter seine, Billers, Fassade gekommen sind, zu behalten. Dass ihm Allens große Popularität, wie vermutlich jedem anderen Allen-Fan, den eigenen Spaß an der Lektüre oder den Filmen nimmt, ist jedenfalls nicht so schwer zu durschauen wie Billers vermeintliche Textabsicht. „… jeder Schwachkopf hat eine Meinung zu Woody Allen.“ Aber Obacht, das sind natürlich nur die Schwachköpfe, die kann man nicht als echte Fans zählen, die echten Fans und allen voran Biller selbst haben „gleich mehrere“, wie wunderbar.
Soviel zu Biller über Allen. Was jetzt wieder mich und meinen Wunsch nach Allen-Lektüre betrifft, ich wurde an dem Tag enttäuscht. Weder die Kollwitz-Buchhandlung noch die ach so großen Thalia hatten ein Exemplar für mich parat und so saß ich denn frustriert und genervt über diesen erfolglosen Spaziergang zu Hause und rang mit mir selbst, denn eigentlich soll man ja bei amazon nichts bestellen, denn das sind die ganz großen Schweine, die die Preise für Bücher so weit runtertreiben, dass ja bald nichts mehr übrig bleibt wenn man die Produktionskosten abzieht. Auf der anderen Seite ist das natürlich mit Komfort verbunden. Dreimal klicken und einmal warten und dann kommt für kostenlos das gewünschte Buch in deinen Briefkasten. Und Schande ja, ich habe es bestellt. Mal sehen, ob es heute im Kasten ist.

Woody Allen: „Pure Anarchie“
Kein & Aber Verlag, Zürich
188 S., Euro 17,90

Fremdschämen #02

Ludwigsburg, 25.08.2007 – Das Dorf Ludwigsburg in der Nähe meiner Heimatstadt Greifswald und noch viel näher an Loissin und dem ehemaligen AKW Lubmin feierte 800-jähriges Bestehen. Wie jedes Jahr, so sagte man mir, gibt es in dem Örtchen ein Sommerfest, dieses Jahr nun ein umso größeres.

Auf dem Dorfanger waren Bühne und Zelte aufgebaut und der Filterkaffee schwappte nur so vor Freude aus den viel zu kleinen aber dafür fröhlich bis zum Rand hoch gefüllten Becherchen. Eine Volkstanzgruppe präsentierte unterschiedlich schwierige Tänze aus den letzten drei Jahrtausenden und schraubte sich in seinen Leistungen bis hoch zum gefürchteten „Wolgaster„, bei dem immer zwei Mann und den Armen zweier anderer hindurchtanzen mussten. Das ist Provinz, das ist hart zu ertragen, sorgt aber vielleicht noch für eine gewisse Belustigung.

Die eigentliche Reifeprüfung der Widerstandsfähigkeit war aber die groß angekündigte Modenschau. Nun, was darf man sich darunter vorstellen? Der Städter mag im ersten Moment an wenig inspirierte Kleidungsstücke aus Altpapier und Cola-Dosen aus der Zeit vor der Pfandeinführung denken, doch weit gefehlt. Im Norden lebt das Center und kein Center, das sich Center nennen darf ohne einen centereigenen Adler-Modemarkt. Und man ahnt es schon, genau dieser führte die Modenschau durch. Talentfreie Modelle, die interessanterweise trotz Grünschnäbligkeit alle schon „alte Hasen auf dem Laufsteg“ waren, wie die Abteilungsleiterin von Adler nicht müde wurde zu erwähnen. Und so durften sich all die Kevins, Mikes, Chantalles und Veronikas selbst Outfits zusammenstellen und zeigen, dass sie schon immer die schönsten auf dem Acker waren. Dazu wurde intonationsfrei und fern von Begeisterung ein Text runtergespult, der immer wieder die Dauerhaftigkeit und den enormen Tragekomfort von zeitlosen Baumwollstrickereien lobte.
Und am Rande waren diejenigen, die nicht schon seit halb neun Uhr morgens Rum in den Tee rührten damit beschäftigt, die Zehennägel verzweifelt zusammen mit dem ganzen Fuß abzunagen, die sich mit jedem weiteren präsentierten Dress schmerzlich nach oben rollten.

Selbstreferenz stinkt

Sowas in der Art habe ich heute oder gestern bei Spiegel Online oder in der Welt über den neuen Tarantino-Film „Death Proof“ gelesen. Und weil bei den Tarantino-Filmen einige ziemlich gute dabei waren und weil wir Freunde der Postmoderne Selbstreferentialität per definitionem für gut befinden will ich da mal nicht hintenanstehen.

Heute also mal der Hinweis auf meine gesammelten Aufzeichnungen aus der Zeit, in der ich an meiner Bachelorarbeit geschrieben habe. Die findet man hier. Vieles davon ist vielleicht nicht sonderlich spannend, aber das soll ja auch kein Aufruf dazu sein, tief in meine Gedankenwelt vorzudringen, sondern vielmehr die Möglichkeit geben, mal zu gucken, wie anstrengend so ein Schreibprozess sein kann und mit wie viel zeitweiliger Verzweiflung das ganze Unterfangen verbunden sein kann. Letztlich ist es vielleicht auch einfach nur ein Versuch gewesen mit einer gewissen Konstanz zu dokumentieren, was so im eigenen Kopf vorgeht. Und was diesen Anspruch angeht kann ich sagen: Experiment gescheitert. Wenn man das jetzt nicht versteht, lese man den Part mit Kempowski und der Dokumentationsmoral nach. Danke. Soweit zu mir.

Die Bachelorarbeit

Die Arbeit #Ergebnis

19 07 2007

Jetzt ist es dann doch endlich so weit gewesen, dass ich vom Ergebnis meiner Arbeit etwas hören, oder besser lesen konnte. Seit einiger Zeit haben wir bei uns an der Uni ja ein System gehabt, in dem sämtliche universitäre Leistungen erfasst werden und genau dort fand ich dann zu meiner Überraschung eines Tages das Ergebnis der Bachelorarbeit. 1,3. Das hat mich ein wenig umgehauen, da es dann doch ein ganzes Stück besser ist, als ich eigentlich erwartet hätte, aber besser nimmt man ja gern in Kauf. Die Sache ist damit also an ihr Ende gekommen und ich bin ziemlich glücklich damit.

Insgesamt hat dieser Arbeit trotz des ungleich höheren Aufwandes der mit ihr verbunden war jedoch nur den Stellenwert einer normalen Modulabschlussprüfung (MAP), zählt also nur zu einem Neuntel in der Skandinavistik. Aber alles wird gut werden. Mein bisheriger Stand war ja in der Skandinavistik 2,2 und in Englisch nach Abschluss aller Module 1,9. Da sollte also insgesamt etwas um eine 2,0 herum bei herauskommen.

Die Arbeit #Ende

7 07 2007

Zwischen dem 28.05.2007 und 01.06.2007 habe ich noch ein wenig an Feinheiten meiner Arbeit geschrieben. War damit einigermaßen beschäftigt und irgendwie auch zusehends ausgelaugt. Am 02.06. habe ich die Arbeit ausgedruckt, kopiert und eine Bindung anfertigen lassen, aber auch da wollte sich dann keine Entspannung einstellen. Ich dachte, das würde vielleicht passieren, wenn ich die Arbeit erst einmal abgegeben hätte, das tat ich am 04.06., aber auch das half im ersten Moment nicht. So schleppte ich mich durch mindestens eine Woche des schlechten Gewissen, der Vorwürfe an mich selbst, ich hätte früher anfangen, intensiver arbeiten und vor allem noch viel mehr Aspekte berücksichtigen sollen. Da aber so etwas niemanden, vor allem nicht mir, etwas bringt, habe ich das irgendwann fallen gelassen.

Inzwischen ist über ein Monat vergangen seitdem ich die Arbeit eingereicht habe. Eine Bewertung habe ich noch nicht erhalten, aber es sollte wohl demnächst soweit sein. Derweil habe ich mich bereits für das Masterstudium der Skandinavistik angemeldet. Das passt ganz gut zu meinem bisherigen Studium, in dem ich ohne Studienordnung begann, mich dann durch den Wust an Modulen kämpfte und dabei teilweise mehr über diese wusste als die dafür eigentlich zuständigen Menschen an den Fakultäten. Jetzt ist es so, dass ich mich ohne Abschluss auf einen weiterführenden Studiengang beworben habe, auch hier ohne eine Studienordnung zu haben, ohne Ahnung, wieviele Menschen sich wohl mit mir bewerben werden und wie meine Chancen angenommen zu werden aussehen. Dafür lässt es mich erstaunlich kalt. Ich bin gespannt, was wird.

Aus diversen Gründen habe ich diese Zwischenstufen meiner Arbeit vorerst nur gesammelt und veröffentliche sie erst, nachdem ich das Ergebnis meiner Bachelorarbeit erfahren habe.

Die Arbeit #14

28 05 2007

Heute lief es ganz gut und ich bin endlich über die psychologisch so wichtige Marke der 40 Seiten hinaus gekommen. Morgen muss ich noch ein wenig zu den speziell von mir herausgestellten Tabubrüchen schreiben und dann noch das Fazit schreiben. Also “Adams Æbler” als postmodernistischen Unterhaltungsfilm herausstellen. Da ich dazu aber schon einige Ideen habe, bin ich ganz zuversichtlich. Dann könnte ich das ganze am Abend ausdrucken und zur Redigierung herausgeben. Es geht also endlich auf ein Ende zu und ich werde entspannter und beruhigter. Alles ganz gut grade.

Die Arbeit #13

27 05 2007

Es ist nicht besser geworden mit meiner Dokumentationsfreude, sie ist aber auch ein Spiegel meiner zwischenzeitligen Launen. Denn die waren häufig im Keller. Egal. Heute habe ich wenig geschafft, was die eigentliche Schreibarbeit angeht, doch in einem Telefongespräch über die Arbeit mit meinem Vater habe ich festgestellt, dass ich für die letzten beiden Punkte bevor ich mich ans Fazit setze doch ein paar Ideen habe. Eventuell bringt diese Nacht noch ein paar Sätze in dieser Richtung, vielleicht auch erst der morgige Tag.

Die Arbeit #12

Der Tag war nur mit wenig Arbeit versehen, aber bei der habe ich mich ganz wohl gefühlt. Ich habe kleinere Lücken geschlossen, so dass mein Text jetzt hoffentlich an einigen Stellen runder als zuvor ist.
Habe erneut einen sehr angenehmen Mittagsschlaf gehabt, auch wenn ich danach nicht mehr so viel zu Papier bringen konnte, denn abends war ja auch DFB-Pokalfinale.

Die Arbeit #11

Zum Abschnitt “Humoristische Effekte” hatte ich ein paar gute Ideen, fand dazu passende tolle Zitate und habe ein durchaus gut lesbaren Abschnitt geschafft. Das hat mich sehr gefreut. Morgen sollte ich den theoretischen Teil dann auf die Arbeit ummünzen und ich wäre ein Stück weiter.

Die Arbeit #10

Heute war ich zu einer Besprechung bei meiner Bachelorarbeitsbetreuerin. Ich habe viele kleine Anmerkungen erhalten. Einige davon sehr gute und wichtige, die ich schleunigst umsetzen sollte. Bei anderen bin ich mir nicht so sicher, ob ich sie so in der Breite wirklich übernehmen sollte. Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen und wie unverzichtbar mir einzelne Punkte dann erscheinen.
Habe festgestellt, wie wunderbar manchmal eine Stunde Mittagsschlaf sein kann. Wenn das auch in Zukunft so angenehme Effekte zeigt, sollte ich das weiter beibehalten. War zuerst total erschlagen vom Gespräch am Vormittag und meine Schreibmotivation sank gegen Null. Nach den anderthalb Stunden Schlaf in der Mittagshitze war ich dann wieder mit einiger Energie ausgestattet und habe ein gutes Stück Arbeit hinter mich bringen können.

Die Arbeit #9

23 05 2007

Kempowski würde mich für meine mangelhafte Dokumentation der zurückliegenden Tage verfluchen, aber es ist nunmal so gekommen, wie es ist. Trotzdem kann ich ja mal versuchen, die letzten Tage zu rekonstruieren. Es bietet sich vermutlich an, in umgekehrter Reihenfolge zu lesen.

Die Arbeit #8

Ein ziemlich erfolgreicher Tag, an dem ich einige Kleinigkeiten geschrieben habe und am Abend mit meinen Eltern noch einmal alle Gedanken durchgesprochen habe. Neue Notizen gemacht und weitere Ideen gesammelt. Die Struktur noch einmal ein gutes Stück verändert. Manko des Tages: Ich habe meine Arbeitsbetreuerin nicht in ihrer Sprechzeit angetroffen, aber das ist natürlich mein Fehler, denn ich hätte ja mal nachfragen können und hätte dann sicher die Information bekommen, dass sie nicht da ist. Habe auch erfahren, dass ich Nietzsche wohl auf meine eigene Art verstanden habe, aber nicht unbedingt so, wie er es gemeint hat. Habe dafür erklärt bekommen, was der eigentlich Gedanke ist und den für gut befunden, da ich ihn tatsächlich noch verstanden habe. Tolle Sache.

Die Arbeit #7

Ein produktiver Tag. Nachdem ich Sonntag recht niedergeschlagen war, habe ich dann doch einige Seiten zu Papier oder besser in den Computer bringen können, so dass ich die Zahl der geschriebenen Seiten von zehn auf 20 verdoppelten konnte. Ich glaube, das hat mir einen Schub gegeben.

Die Arbeit #6

Ich verstehe Nietzsche immer noch nicht. Und auch sonst ist das eher ein trauriger Tag. Kann mich nicht so recht motivieren irgendwas zu machen. Mir fehlen Ideen, Lust und ein wenig der Glaube an mich selbst. Glaube am Ende des Tages doch ein Stück Nietzsche verstanden zu haben.

Die Arbeit #5

Ich habe Nietzsches “Jenseits von Gut und Böse” ausschnittsweise gelesen und muss sagen, dass ich den guten Mann einfach nicht richtig verstehe. Ansonsten ein eher arbeitsferner Samstag. Abends wurde gegrillt. Man kann versuchen, sich selbst zu beruhigen indem man sich sagt, dass ja nicht jeden Tag geschaffen werden kann und der Geist auch einmal kreative Pausen nötig hat.

Die Arbeit #4

18 05 2007

Heute scheint ein wirklich guter Tag zu sein. Wie ich mir das vorgenommen hatte, habe ich meine Filmnotizen, die so etwa zehen Seiten eingenommen haben aus der Arbeit genommen und nutze sie jetzt dazu, ausgewählte Szenen oder besser Abschnitte wiederzugeben. Ich habe mich auch dazu entschieden, lieber vier statt nur drei Abschnitte zu nehmen, da ich sonst das Gefühl hätte, entweder zu viel weglassen zu müssen oder zu viel in einen Abschnitt hineindrücken zu müssen. Ausserdem sind mir ein paar weitere interessante Kleinigkeiten aufgefallen, die es sich sicher lohnt mal näher anzugucken und zu beschreiben. Nach zwei Stunden, die man vor der Arbeit gesessen hat, braucht man allerdings immer mal wieder eine größere Pause, um sich gedanklich ein wenig zu sortieren, oder was heißt ‘man’, in dem Fall ja vor allem ich.

Aktuelle Probleme, die ich habe: Ich bin etwas unsicher, ob ich die Zahl der geforderten Seiten so problemlos erreiche, wie ich das zunächst dachte. Das liegt sicher auch daran, dass ich durch die oben beschriebene Aktion von ca. 20 auf wieder zehn Seiten zurückgeworfen wurde und zum anderen sicher auch daran, dass ich noch genau 14 Tage habe, bis ich drei gebundene Exemplare dieser Arbeit abgeben muss. Am Kindertag ist das im Übrigen. Schade, dass man da schon keine Schokolade mehr von den Eltern bekommt.

Die Arbeit #3

18 05 2007

Ganz besonders schlimm ist es, wenn man eigentlich dringend etwas machen sollte, um wenigstens das so wichtige Gefühl zu haben, voran zu kommen und dann doch an Christi Himmelfahrt oder Herrentag oder Vatertag alles andere tut. Ich habe also am gestrigen Tag ungefähr 15-30 Minuten über meine Arbeit nachgedacht, das war auch alles nicht so schlecht, doch leider habe ich kein Wort zu Papier respektive in den Rechner gebracht. Hoffen wir also auf Tag vier seit Anfang der Berichterstattung.

Die Arbeit #2

17 05 2007

Nachtrag zum gestrigen Tag. Ein Tag der Stagnation. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war mit Matthi in Bremen, seine Mappe von dortigen Kunsthochschule wieder abholen. Es war insgesamt einfach nur ein anstrengender Tag im Auto, in das ich um 9.00 Uhr eingestiegen und aus dem ich um 24.00 Uhr wieder ausgestiegen bin. Die autofreien Pausen zwischendrin waren eher verschwindend gering. Aber mehr dazu demnächst sicher bei Differentialdiagnose.

Die Arbeit #1

15 05 2007

Momentan arbeite ich an meiner Bachelorarbeit im Kombinationsstudiengang Skandinavistik / Englisch. Ich habe mich dafür entschieden, im kulturwissenschaftlichen Teil der Skandinavistik zu schreiben. Meine Arbeit:

Diesseits von Gut und Böse
Analyse und Interpretation des Films „Adams Æbler“ (DK 2005)

Erstaunlich, heute, 17 Tage vor dem Abgabetermin meiner Bachelorarbeit, war wieder mal ein guter Arbeitstag. Das wäre dann heute mein dritter Tag dieser Art. Nummer eins beinhaltete eine erneute Filmsichtung und parallel dazu angefertigte Notizen, Nummer zwei war gezeichnet vom grundlegenden Layouten der Arbeit und der Abschrift des ersten Teils meiner Filmnotizen. Heute habe ich diese beinahe komplett abgeschrieben und bin auch ganz zuversichtlich das noch zu schaffen. Ich habe aber dabei festgestellt, dass ich diese Filmwiedergabe nur bedingt verwenden werde, ich denke, ich gebe den Film lieber in einer viel komprimierteren Fassung wieder und nutze meine übertragenen Notizen dafür, meine eigentlichen Analysepunkte zu belegen. Aber trotz allem kann ich diese Herangehensweise empfehlen. Filmsichtung nebst Notizen, Abschrift dieser und dabei ein wenig Reflektion darüber, was man eigentlich schreiben möchte und wie man seine Notizen für einen guten Text verwenden und abwandeln kann.

Wenn ich sterben sollte…

…könntest du dann bei mir zu Hause meine Pornos entsorgen und diese Sachen, du weißt schon, all das Zeug, das meiner Mutter das Herz brechen würde?!

Nachdem ich eine Aussage dieser Art innerhalb einer Woche in zwei verschiedenen Filmen gesehen habe, ist es Zeit ein wenig darüber nachzudenken, wie zeitgemäß eine solche Aussage heutzutage noch ist.

Die Welt ist in ständigem Wandel und Schuld daran ist, na klar, das Internet. Und das Internet ist es auch, dass unten Betten oder tief im Schrank unter Kleiderstapeln versteckte Pornos überflüssig macht. Man kriegt viel mehr und viel schneller das Zeug, das man sucht, als auf dem herkömlichen Wege. Klingt ja erst mal nicht schlecht, aber darum geht es ja gar nicht. Viel mehr wird interessant werden, wie sich diese Entwicklung in der Distribution der Pornografie auf andere Medien, die dieses Thema tangieren, auswirken wird. Wird es in Final Destination 4 heißen „Wenn ich jetzt hierbei draufgehe, nimm doch bitte meine Wohnungsschlüssel und entferne alles, was meiner Mutter das Herz brechen würde! Du weißt schon, Browserverlauf, Formulardaten und Cookies löschen, die temporären Internetdateien entfernen“?

Wir werden sehen was passiert, und wir werden abwarten müssen, ob Eltern so fit im Umgang mit dem Rechner werden, dass sie auch mal auf die Idee kommen, nach Verlauf, Cookies und Formulareingaben zu gucken.

Nachtrag

Es ist natürlich doch alles kacke. Kann man einfach nicht anders sagen. Also prinzipiell ist es ja nicht schlecht, wenn einen ein Programm dazu bringt, sich etwas mehr mit Konformität und dem Programm selbst auseinanderzusetzen, aber bitte nicht so wie der WLW. Kurz nachdem ich nämlich vorigen Eintrag veröffentlicht hatte gab es für mich diesen auch im Browser zu betrachten und dort wurden aus meinen Sonderzeichen so beschissene Rauten mit Fragezeichen drin. Das lässt sich natürlich alles umgehen, wenn man nur an der richtigen Stelle das Kreuz für UTF-8 macht, aber das muss man ja auch erst mal finden.

Ich bleibe also dabei, prinzipiell erst mal alles kacke finden, da kann man dann so super positiv überrascht werden.