DWL003 – Sauber werden

Ein an Witzen armes Jahr nähert sich dem Ende. Anbei eine Zusammenfassung.

Und für den interessierten Hörer, hier die erwähnten Hyperlinks:

Bist Du behindert? – http://youtu.be/Or4jKQYg8dM
Egal wie Witze – http://egal-wie-witze.de
Fips Asmussen Challenge!? – http://bit.ly/1oiE2Je
Buzzfeed Flachwitze – http://bzfd.it/1PMc7rS
Seagull With Diarrhea Barely Makes It To Crowded Beach In Time – http://onion.com/1GtV6wy

DWL002 – Witze abarbeiten

  • Gute Versicherungen
  • Blinkist » https://www.blinkist.com
  • Flachwitz Wasserschlacht » https://www.youtube.com/watch?v=h8SeB3Wjya0
  • Der beste Witz des Jahres
  • 50:50 vs. 90:10
  • Pinocchio trägt sich recht schnell ab
  • Eltern-Witze
  • Der theoretische Unterbau der Folge
  • Kommt ein Pferd in einen Blumenladen…
  • Bar-Witze
  • Franzosen
  • Nebenbei: http://laeuftschon.de
  • Fips Asmussen
  • Witze in Wochenzeitungen
  • Mir ist neulich was Peinliches passiert…
  • Zwei Wale in der Bar
  • »Ich kann keine Witze erzählen« im Supercut

Wieso uns das geschmeckt hat ist uns heute unklar

Nebenan, in unserem noch halbwegs unentdeckten Podcast-Projekt Läuft schon… haben wir uns in der letzten Woche unter anderem über die Top 10 Cafés (nach Armins und meiner Einschätzung) von vor gut 17 Jahren unterhalten.

Was bedeutet, dass wir seit min. 17 Jahren Kaffee trinken. Dass wir vor deutlich über 17 Jahren auf die „Oberstufe“ gegangen sind und dass wir damals wie heute von kaum etwas richtig eine Ahnung hatten/haben.

Es zeigt aber auch mal wieder, wie hilfreich Listen sind. U.a., um sich daran entlang zu hangeln, aber auch einfach nur, um etwas Spannung ins Leben zu bringen. Und da kann ich ja mal auf Listgeeks hinweisen, die ihrer Zeit (und der Buzzfeeds) deutlich voraus waren (Achtung, auch das ist gefühltes Wissen!).

Hier geht’s also los. Wer etwas mehr Kontext dazu braucht ist herzlich eingeladen, sich diesen in LS036 – Zu Weihnachten oder zum Geburtstag erzählen zu lassen.

Liste 1

Dinge die ich heute mag
– das Wort „Shitstorm“
– genau 5 Worte geredet zu haben
– Listen schreiben
– im Internet nach Reisezielen suche, die ich mir nicht leisten kann um dann Low Budget Reisen zu planen, bei denen ich mich Weltverbesserischer fühle
– meinen neuen Wäschekorb
– den Geruch nach Berliner Sommer
– meine neue Flatrate

Dinge die ich heute nicht mag
– mein Ipad-Ladekabel nicht zu finden
– dass ich bei der Tagesschau immer weinen muss
– unsere Pfandflaschensammlung
– nichts anzuziehen
– das hier kein Hamburger vor mir liegt (das Gericht ;) )
– dass der Hund der Katze das Futter klaut
– dass mir nicht besseres einfällt als eine Liste
– blöde Mütter glotzen mich an (nicht meine)

DWL001 – Hauptsache, wir sind alle jesund

Jeder Mensch weiß es, nur wenige Dinge werden mehr, wenn man sie teilt. Und nur eine Sache wird besser, wenn man sie erklärt: Witze!

Aus diesem Grund sitzen Armin und Konrad zusammen und erklären in der ersten Folge »Du wirst lachen…« ein paar Witze aus dem Berliner Witzebuch »Hauptsache, wir sind alle jesund«.

Selbst schon mal einen Witz gehört und ihn nicht verstanden? Dann her damit! Wir erklären ihn in einer der nächsten Ausgaben.

Rentner hängen rum

Urlaub im Altenheim

Seine Mutter schunk uns eine Reise, eine Reise an den Ort unserer Wahl. Grundsätzlich ein herrliches Angebot. Natürlich nahmen wir es wahr. Mir wurde aus Zeitmangel die Organisation überlassen. Was nehmen wir da… Hm. Madrid, Malaga, Rom oder Lissabon? Malle! Geil, waren wir noch nie, ist bestimmt schön. Also gebucht los gehts. Bereits im Flugzeug fielen mir die zahlreichen alten Menschen auf. Eine beige Jacke neben der anderen, Sperrgut vor allem Rollatoren, dazwischen unser Kinderwagen. Ein Meer aus Wolken entpuppte sich als trockenshampooniertes welliges Kurzhaar. In der Auslage des Lesematerials am Flugzeugeingang großenteils „Lisa“, „Bild der Frau“ und so langweiliger Billigmuttiescheiss.
Naja, ich dachte die Alten verwässern ja dann auf Land. Dem war nicht so. Im Transferbus zum Hotel, nur Alte. Eine Oma röchelte um ihr Leben und ich dachte daran welche tödliche Krankheit die wohl hier spazieren trägt, oder obs vielleicht chronisch ist? Egal, war eklig. Der Opa vor uns drehte sich immer mal nach unserem nörgelnden Baby um, ich beachtete ihn nicht. Ich als Grossstadtkind beachte niemanden, auch das sollte sich ändern.

Naja, jedenfalls spuckte der Bus ein Rentnerehepaar nach dem anderen an eher hässlichen Unterkünften aus, ich bekam Angst. Ich hoffte unsere Unterkunft wäre schöner. Ich konnte mich nicht an das Gebuchte erinnern, zu viele Hotels im internet. Das letzte war nun unseres. 5 Sterne, hatte anscheinend beschlossen Schwiegermamas Geld in meinen Spass zu investieren.., soweit soooo gut. Ich fands super. Nach den ersten Erkundungstouren durch den Ort bestätigte sich der Verdacht, in einer der besseren Buden gelandet zu sein. Beim ersten Abendessen mussten wir feststellen, dass sich der Altersdurchschnitt in schwindeligen Höhen befand, 50 wäre hier noch jung. Das beste Beispiel waren Omma und Oppa die nur noch da saßen und sich schweigend nicht mehr ansahen, sie sahen nicht mal mehr in die selbe Richtung. Mir schossen sofort mögliche Lösungen für das Problem durch den Kopf. Aber dann fiehl mir ein, dass es sich vermutlich selbst erledigen wird. Ich überlegte, was diese Menschen wohl für weise Dinge zu berichten wussten. Beim zweiten Abendessen durften wir dann an dieser Altersweisheit teilhaben. Mein lieber Lieber nahm unseren Sohn im Trageding auf den Rücken weil er brüllte, als sich eine irre Alte mit praktischer Frisur auf ihn stürzte und irgendwas von „unmöglich“ und “ das Kind gehört ins Bett, nich in das Ding und überhaupt was ist denn das?“ faselte. Dabei fummelte sie am kind rum und wurde rot. Danke liebe Alte für die Weisheit. Ochjeh, heute liegen wir in unseren Betten während sich die Alten unten in der Lobby dem Schlager d.J. hingeben. Heut Nacht werden sie wahrscheinlich alle übereinander herfallen, Yolo man Yolo. Aber auch das Leben ist kurz, deren leben natürlich nicht. Das leben ist nur kurz, wenn man jung ist.

Ach, wie toll wird Malmö!

Ja wir schämen uns nicht es zuzugeben – ab hier möchte ich nicht für Hannes reden – aber Armin, Konrad und ich sind begeisterte ESC Zuschauer. Allerdings nicht auf die fanatische Art und Weise, mit Käseigeln, Fähnchen oder Voting-Listen! Keineswegs würden wir da irgendeine große  Sache daraus machen wollen!

Dieses Jahr freut uns besonders, dass der ehemalige »Grand Prix Eurovision de la Chanson« wieder in seinem Mutterland Schweden stattfinden wird. Genauer gesagt in Malmö. Auch Deutschland hat sich bereiterklärt, wieder jemanden hinzuschicken (Überraschung!), jedoch wird das vorab Voting nicht nach dem Stefan Raab’schen Prinzip der letzten drei Jahren inszeniert werden. Man einigte sich, dass die Künstler nicht aus dem Pöbel herangezüchtet werden sollten, sondern dass man auf „manifestiertere Acts“ der Popwelt zurückgreifen wolle. Um sich letztendlich zu einigen, wen man nach Malmö versendet, wird an dem Abend des 14.02.2013 ein Tele-Voting stattfindet, das euch einerseits de Möglichkeit zur Abstimmung bietet, wobei ihr andererseits die Möglichkeit habt schon vorher bei eurer lokalen, öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt zu wählen. Hier zum Beispiel der Link für alle Berliner!

Aber das Beste kommt zum noch! Am Abend des vierzehnten Februar Zweitausendunddreizehn wird eine Fachjury bestehend aus:

Mary Roos: Die Tante für den fachfrauischen Schlageraspekt

Peter Urban: Die (und das ganz unironisch) ESC aka GPE dl C Experte, dessen Stimme schon Jahrzehnte (ach was sag ich Jahrhunderte) lang den ESC prägte

Anna Loos: Jan Josef Liefers angetraute und Tamara Danz Nachfolgerin bei der Ostrock Band Silly. Mmh… Expertin für… Singen

Tim Bendzko: Der Experte für den souligen, melancholischen Friedrichshainer, der weiß, wie’s tickt bei den Jungs und Mädels zwischen 14 und 29.

darüber befinden, wer ESC tauglich ist und wer nicht. Also wird wieder auf alltbewertes zurückgegriffen.

Na denn is ja alles klar. Ihr wisst, wo ihr wählen könnt, doch noch gar nicht wen. Darüber will ich noch gar nicht so sehr viel erzählen und biete euch hier einfach die Möglichkeit in die 12 Beiträge reinzuhören: http://www.eurovision.de/teilnehmer/index.html

Viel Spaß dabei

Bis bald und besten Gruß

Philipp

 

Wie läuft’s eigentlich?

Inzwischen ist es tatsächlich schon über ein Jahr her, dass wir unser Podcast-Experiment »Läuft schon…« gestartet haben. Am 15.01.2012 gab’s das Intro zu hören, das wir irgendwann im letzten Drittel des Jahres 2011 in einer Bier- und Cola-Laune in ein iPhone gesprochen und mit Songify verhunzt hatten. Am Tag darauf haben wir die sogenannte »Nullnummer« aufgenommen und hochgeladen und seit dem sind es noch 17 weitere Folgen geworden.

Es hat also nicht alles ganz so regelmäßig geklappt, wie wir uns das mal vorgenommen hatten und hat auch die Höhen und Tiefen erlebt, die wohl mitkommen, wenn man Aufnahmen ohne Konzept und größtenteils ohne Vorbereitung macht.

So manches Mal stand ich dabei an dem Punkt, dass ich eigentlich nicht mehr weitermachen wollte, mich für das, was ich gesagt hatte, schämte oder mich glattweg gar nicht mehr traute, noch einmal in die Folge reinzuhören. Aber das ist wohl Teil der Übung, die helfen soll, sich mit der eigenen Stimme und den Gedanken etwas vertrauter zu machen und das Reden und Erzählen von Dingen zu üben. Vermutlich sind wir alle da auf einem ganz guten Weg, nur eben unterschiedlich geduldig.

Eine Sache aber war über lange Zeit hinweg furchtbar: Unser technischer Aufbau. Wobei »Aufbau« übertrieben ist und die Tatsache verschleiern soll, dass wir im Wesentlichen ein Kondensatormikrofon in die Mitte meiner halligen Küche gehangen und das Ganze direkt ins MacBook aufgenommen hatten.

Glücklicherweise hat Christian von der Hörsuppe stets auf uns verwiesen und uns damit auch ermutigt, Geld in die Hand zu nehmen und dem Ohrenschmerz etwas Abhilfe zu schaffen. Danke, Christian!

Jetzt ist die Geschichte all unserer technischen Aufbauversuche, Fehlkäufe, sowie audiotechnischer Unbedarftheit etwas, dass eine Novelle füllen könnte – und ich kann nicht sagen, dass es mich nicht reizen würde, diese eines Tages aufzuschreiben. Denn an der Pein und den Irrungen und Wirrungen sollte man andere, die evt. Ähnliches durchmachen, teilhaben lassen. Für den Moment soll hier aber nur kurz aufgezeigt werden, womit wir gerade aufnehmen.

Da unser lieber Freund Hannes uns seit kurzer Zeit bereichert, haben wir die Aufnahmesituation direkt auf vier Personen ausgelegt.

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Im Zentrum steht das Behringer Xenyx X1204USB Mischpult* (wobei die Version ohne »X« auch gereicht hätte, siehe Fehlkaufhinweis oben). In dieses Mischpult gehen wir mit vier Monacor BH008 Headsets*. Diese enden auf 6,3mm Klinkensteckern und geben deshalb nicht genug Ausgangssignal ans Mischpult ab. Daher haben wir sie mit weiblichen-Klinken-zu-männlichen-XLR-Adaptern überbrückt. Am Mischpult ist für jeden von uns der Low Cut eingeschaltet, die Mikrofone sind entsprechend der Positionierung der Sprecher im Raum auch etwas verteilt und der Kompressoer ist für alle jeweils zur Hälft aufgedreht. Jetzt noch die lauten Sprecher etwas runtergezogen und die leisen etwas nach oben und dann geht die Summe vom Mischpult zum einen an den Behringer HA400 Kopfhörerverstärker. Dort kann sich jeder die Summe in der gewünschten Lautstärke zurück auf das Headset geben. Zum anderen geht die analoge Summe dann über USB an ein MacBook Pro 13″ und wird in diesem per GarageBand aufgenommen.

Wenn wir mit der Aufnahme durch sind schneiden wir vorn und hinten Unnützes ab, geben die Datei an iTunes rüber, schnappen sie uns dann und schicken sie an Auphonic, damit dort etwas Magie auf die Aufnahme gelegt wird. Danach geht’s ab zu WordPress und von dort per Feedburner in das iTunes Podcast Directory (« Abonnieren Sie jetzt!).

Das Setup ist fern von perfekt (v.a., da wir den Gain am Mischpult dank Klinke-zu-XLR noch voll aufdrehen müssen und uns somit ein recht unangenehmes Grundrauschen ins Haus holen, das Auphonic glücklicherweise erlegen kann), aber für den Moment sind wir sehr glücklich mit dem Fortschritt. Mal sehen, wohin es noch gehen kann.

Danke für’s Zuhören, das Feedback und die Unterstützung!

* Amazon Affiliate-Link, von dem ein paar Prozent des unveränderten Kaufpreises an uns zurück gehen und damit das Podcast-Projekt unterstützen.

Was? Hab nicht zugehört…

Jeder kennt es, jeder ist sagenhaft genervt. Man schlendert an einem schön verregneten Mittwoch Nachmittag gegen 16 Uhr die, mit Baustellen zugepflasterte Marienburger Strasse entlang und wird immer wieder von langsamen und plötzlich stoppenden Gespannen, bestehend aus einer Mutter, einem Kinderwagen mit darin befindlichen Säugling oder Kleinkind und eventuell noch einigen mitgeführten, trantütigen Kindergartenkindern bei der Ausübung des Schlenderns jäh unterbrochen. Nicht selten drängelt man sich, abschätzig mit der Zunge schnalzend daran vorbei und ist froh, wenn der Tross in der Ferne immer kleiner wird.

Ich muss zugeben, vor der Zeit als Mutter ebenso gehandelt und mich dabei im Recht und vor allem auf der richtigen Seite gedacht zu haben. Heute möchte ich nicht mehr an meine arroganten und geringschätzigen Gedanken denken. Ich schäme mich dafür!

Jeder wird sich nun fragen :“warum denn nur, sie hat doch recht!?“
Ich möchte es erklären. Anfänglich waren die Spaziergänge mit Kind eine Art Programmpunkt, welcher immer gern auch in Gesellschaft ungezwungen allnachmittäglich stattfand und keine negativen oder gar verzweifelten Züge trug. Man verabredete sich mit einer Bekannten und lief fröhlich schnatternd vom Kollwitzplatz über die Danziger Strasse bin hin zum Helmi und wieder zurück. Auf dem Weg wurde ein Latte nach dem anderen gekippt, die neuesten Babyfeatures wurden ausgewertet und must- haves für den Kinderwagen einer Qualitätsprüfung unterzogen. Irgendwann machte es komische Geräusche aus dem Teutonia, Bugaboo oder Emaljunga und man war erst verwirrt, bis einem einfiel, dass da ja das Kind wohnt, welches bestimmt Hunger hat. Also, rein ins Café und ausgepackt. Babys, Brüste und so weiter.

Hemmungen gab es inzwischen keine mehr. Der junge Mann am Nachbartisch versank hinter seinem MacBook und man nahm schnappende Atemlaute wahr. Fünf stillende Mütter sind nicht jedermanns Sache…

So, nun war das bis vor kurzem alltäglich und auch gut so. Schließlich ist man ja junge Mutter und hat genug für die Gesellschaft getan. Nun begab es sich, dass mein Sohn sich beim umherspazieren oder bei was weiß ich, irgendeinen scheiß Virus eingefangen hat, welcher zu Husten und Niesen und krampfhaften zusammenziehen des ganzen kleinen Körpers, bis hin zum Erbrechen führte. Spaziergänge bekamen nun den Sinn, das Kind feuchter Luft auszusetzen, damit es den Schleim loswerden und als Konzequenz daraus, alle besser schlafen können. Das absolut schlimmste was einer Mutter passieren kann, ist ein krankes Kind. Das weiß ich jetzt. Mal abgesehen vom Leid des Kindes ist man selbst auch irgendwie sehr daneben in dieser Zeit. Schlafen, essen, saubere Sachen oder die Dusche? Dinge die man kennt aber schon lange nicht mehr aus der Nähe gesehen hat. Eine einzigartige Survivalaktivität für (haha) die ganze Familie…

So, nun zu den Müttern die sich in den Weg schieben, Gehwege zuparken, schwatzend an der engsten stelle im Supermark stehen. Eine Packung Sahne gefühlte 20 Minuten betrachten, um sie dann verwirrt zurück ins Hundefutterregal zu stellen.
Im Prinzip ist das eine Art „Energie-spar-modus“ oder „Standby“, welches automatisch nach einer bestimmten Zeit ohne Nutzung angeworfen wird.
Sie sind einfach nicht mehr in der Lage ihre Außenwelt wahrzunehmen, sie tragen noch den Pyjama unter ihrem Mantel und können sich nicht erinnern, wann sie das letzte mal geduscht haben. Ihnen klebt Babyrotze im Haar und ihre Hauptnahrungsquelle ist Lieferheld. Das fühlt sich so an, wie eine Szene aus Matrix in der die Kugeln an einem vorbeifliegen und man gaaaaanz langsame Bewegungen macht. Also bitte liebe Mitmenschen, nicht böse schnalzen, einfach nett lächeln und ein bisschen schubsen aber nur ganz lieb.

Die Lehre vom Wickeln des Tuches

Ist man eine gute Mutter, so wickelt man sein Kind möglichst aufwändig irgendwie an seinem Körper fest, habe ich gelernt. Wer nicht schleppt ist eine Rabenmutter, so lautet die einhellige Meinung der Prenzlauer Berger Mütter. Was das für die einzelne Mutter, das Individuum sozusagen, für schwerwiegende Folgen haben kann, interessiert dabei keinen, so scheint es.
Um nun dem ungeschriebenen Gesetz der Straße (Kollwitzstraße) Folge zu leisten, bestellte ich schon weit vor der Geburt des Kindes ein Tragetuch. Mokkabraun dachte ich… da dachte ich noch Kinderkacke ist braun. Ist sie aber nicht, nur so nebenbei, sieht aus wie Kürbissuppe…jedenfalls Mokkabraun. Super Sache, vier Meter gutes Gewissen.
Als das Kind nun da war, konnte ich es kaum erwarten das kleine unschuldige Bündel Leben, bei 40°C Außentemperatur an mich zu binden (das Bild ergab sich so).
Also, zwei Wochen nach der Geburt musste der kleine ran. Klappte auch ganz gut, die ersten drei Wochen habe ich fleißig getragen, das Kind schlief fleißig dabei. Alle waren neidisch auf mein ruhiges Kind, ich fühlte mich sagenhaft perfekt.
Wider erwarten nahm der kleine Zwerg nun unverhältnismäßig schnell an Gewicht zu. Im ersten Monat schon mal doppelt so viel wie alle anderen. Meine Muskeln kamen nicht hinterher, trotzdem ich mich muttermäßig anstrengte. Zusätzlich zu meinen körperlichen Beschwerden kamen, im Zuge der Ausübung der Tragetätigkeit in Kombination mit pränatalen Großelternbesuchen, noch mentale Belastungen hinzu. Kritische Uromas können hartnäckig darauf bestehen, dass man das Kind schön in das bisher jungfräuliche Kinderbett legt, viel zu dick verpackt und dann mal ne Runde schreien lässt, bis es sich in den Schlaf gebrüllt hat. Ich lehnte jedoch ebenso hartnäckig ab und schmetterte sämtliche „mir hom drei großgezogen…“ mit „Ja, vor 50 Jahren“ ab. Kam mir gleichzeitig respektlos und unheimlich muttertiermäßig vor. Ein Gefühl, welches sich im laufe der folgenden Monate tief, tief in meine Mutterseele brennen wird. Inzwischen schmettere ich hochprofessionell ab.
Zurück zum Tragethema. Nachdem der kleine Brocken die 7,8 Kg geknackt hatte, konnte ich nicht mehr, jedenfalls nicht Tragetuch. Ich habe nun einen wenig urinstinktiven Babycarrier, welcher mit unästhetischen Schnallen befestigt wird, für deren Anbringung man keinen Applaus erntet. Was man nicht tut für einen intakten Rücken…. „Die Lehre vom Wickeln des Tuches“ weiterlesen