Darf man sowas?

Ich bin ja ein Freund von guten Wortspielen und ich weiß auch, dass man für Kampagnen wie Brot für die Welt mal zu ungewöhnlichen Mitteln greifen muss, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Aber wenn man schon solche Sachen wie „Fair-geben, Fair-teilen, Fair-sorgen“ zulässt, wie kann man dann ein Plakat wie dieses hier durchwinken?

Ihre Hilfe

Als Werbeagentur würde ich mich schämen, wenn mir die Ambiguität dieser Überschrift nicht auffallen würde. Wenn es aber gerade das provozieren soll und Teil eines ausgeklügelten Planes ist, dann bitte ich meine Worte zu ignorieren oder noch besser mich einfach mal zu informieren. Ich konnte jedenfalls bisher nichts finden, was darauf hindeutet, dass dort Absicht vorliegt.

“Wer jetzt noch nicht tot ist, ist selber schuld. Bomben sind genung gefallen!

In Anlehnung an dieses Zitat möchte ich in den nächsten Tage ein Paar Gedanken zum Thema Globalisierung / G8 , Antifa und Attac äußern. Nicht zu letzt aber auch ein paar Worte zum trendigen Thema Anal-Bleaching verlieren.

wird fortgesetzt…

Der Satz des Tages

Ich komme leider nicht mehr darauf, über welche Wege ich mich damals dafür beworben habe, eine überregionale Tageszeitung für kostenlos zu bekommen. Es gibt aber in jedem Fall Wege dorthin, so man Student ist. Jedenfalls hatte ich Mitte April ein Schreiben von der Welt in meinem Briefkasten, in dem mir berichtet wurde, wie sehr man sich freue, dass ich jetzt per Patenschaftsauftrag zwei Jahre lang diese Zeitung ins Haus bekomme. Dankbar dafür kann ich der Firma Kesseböhmer sein, die wohl so etwas wie Bender aus Futurama bloß noch in unserer Zeit sind. Sollte man die mal auf ihre nicht so rosige Zukunft hinweisen? Als ich nun also davon hörte, dachte ich mir, na toll, warum denn ausgerechnet die Welt und nicht die Berliner? Zu den eventuell Umstehenden sagte ich: „Na toll, warum denn ausgerechnet die Welt und nicht die Berliner?“ Sei es, wie es sei, die Zeitung kommt inzwischen seit ca. zwei Wochen, mit Ausetzern, aber da kann man ja eine kostenlose Rufnummer wählen und am nächsten Tag kommt das wieder ins Lot. Heute jedenfalls fand ich einen ganz netten Eintrag. Holger Kreitling schrieb eine Kritik über den Film „Fluch der Karibik 3„. Was er eigentlich schrieb, weiß ich nicht, denn ich hatte nicht die Muße, mir den Artikel durchzulesen, doch was mir Freude bereitete, war ein hervorgehobenes Zitat, es sagte:

Homer wusste schon, warum er nach ‚Ilias‘ und ‚Odysee‘ keinen dritten Teil schrieb.“

Mein Satz des Tages. Und er erinnerte mich auch daran, dass ich erst kurz zuvor beim Studium der Berliner Zeitung feststellen konnte, wie gnadenlos schlecht manch eine Überschrift ist. Diese könnte man auch sammeln. Dazu müssten sich mehrere Menschen bereit erklären, täglich in einem Café oder ähnlichem eine Zeitung auszuwerten und die Ergebnisse dann mal irgendwo einzutragen. Ein Blick auf die Website der Berliner fördert schon dieses wunderbare Exemplar redaktionellen Wortwitzes zu Tage: „Der Müll kommt billig weg“.

Eine These ist, dass vor allem die Ressorts Wirtschaft und Sport, deshalb vermutlich auch immer im selben Buche zu finden, die schlimmsten Phrasendrescher beheimaten.

Es war Sommer in Berlin

Während sich die pucklige Verwandschaft vom Lande über das ’schlechte‘ Wetter beschwert, sind wir Berliner ausschließlich damit beschäftigt auf der Welle des Klimawandels aus unseren Klamotten zu fließen. Die die es noch schaffen, schleppen sich in die städtischen Parks um sich den Restverstand verdampfen zu lassen und die winterliche Kellerbräune in ein sommeradäquates Kirsch- bis Feuerrot zu tauchen.

Sommer ist: Wenn Schweißtropfen über den Rücken kullern, wie kleine Ameisen***

Gute Fahrt

Letzten Mittwoch war ich mit Matthi nach Bremen gefahren, um dort seine Mappe von der Kunsthochschule wieder abzuholen. Es sollte ein Tag der Fehlentscheidungen werden. Morgens sind wir statt wie erst gedacht über Hamburg und also über Pankow Berlin verlassend einfach im Sinne der Abwechslung über die Seestrasse und die Stadtautobahn und irgendwie dann über Hannover nach Bremen gefahren. Das war die Katastrophe Nummer eins. Wir haben so handgestoppte anderthalb Stunden gebrauch, um endlich auf die Avus zu kommen. Von da an lief es aber ganz gut.

Die zweite Katastrophe war die Verbindung von Bremen nach Hamburg, A1 genannt. Bleib stehen – geh drei Schritte – bleib stehen und so weiter. Und das ging, ich weiß es nicht wie lang, vielleicht von 16-20 Uhr, was ja dann vier Stunden wären. Erst die A24 ließ uns dann schnell vorwärts kommen. Und ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass man aus einem Stau nicht auf die Landstraße wechseln sollte, denn mindestens die Hälfte der Leute aus dem Stau halten sich für genau so schlau und dann steht man auf zwei verschiedenen Straßen bis man blöd und dämlich wird.

Fazit: 9.30 Uhr bis 24.00 Uhr im Auto gesessen, mit absolut vernachlässigbaren Zeiten ausserhalb des Vehikels. Ich glaube, so etwas muss ich dann erst mal nicht mehr haben.

Und die Krönung war folgender Lastkraftwagen, der ein gut Ding Strecke vor uns fuhr und geradezu höhnisch sagte:

Gute Fahrt

Das Salbei-Bier

Samstag Abend, vielleicht war es auch erst der späte Nachmittag, saß ich in Strausberg in einer Hängematte. Marie hat mir zuvor die große guided tour durch den elterlichen Garten präsentiert und dabei auch erklärt, welcher Strauch Salbei ist und welcher nicht. Flauschig muss er sein, aber nicht zu flauschig, dann ist das nämlich wieder etwas anderes. Jedenfalls hatte ich während der Führung ein Berliner Pilsener mit mir herumgeführt und in der Hängematte angekommen durfte ich das Belegexemplar des Salbeiblattes haben. Der Erfindergeist in mir sagte mir auch sogleich: schmeiß das Teil in das Bier! Und so schmiß ich das Teil in das Bier. Meine charmante Reisebegleiterin machte mich darauf aufmerksam, dass ich das Blatt zur vollen Geschmacksentfaltung doch ein paar Mal knicken solle. Also fingerte ich im nur noch halbvollen Glas herum und brachte das Blatt schließlich wieder hervor. Gesagt geknickt und wieder rein ins Glas. Das Ergebnis: SCHEUSSLICH!

Und die Erklärung von Marie: „Wenn das schmecken würde, hätte das bestimmt schon mal jemand erfunden.“ Danke.

Mittagskaffee #1

Mir ging neulich so durch den Kopf, dass man häufig beim Mittagskaffee der Weisheit letzter Schlüsse Herr wird, sie dann aber doch nicht mehr griffbereit hat. Deshalb jetzt hier das Protokoll von Dienstag, dem 15.05.2007, so gut, wie ich es noch hinbekomme.

Wir haben festgestellt, dass man bei Regenwetter im Coffeeshop seiner Wahl bleiben sollte, bei Sonnenschein muss eine Wiese her. Allerdings sind wir natürlich nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen sind, weshalb das da drin auch sehr voll war. Genauer: zu voll. Für eine solche Situation lohnt es sich immer einen mobiles Endgerät mit sich zu führen, dass die Sauerstoffsättigung in einem Raum misst, so dass man bei Bedarf mal eben drei bis fünf Menschen rausschicken und so auch deren Plätze im Laden einnehmen kann.

Auch noch: Ein leicht verwirrt erscheinender Mann nutze seine Chance, bei Regenwetter im Durchgang vor dem am to pm seine Tanzkünste einem endlich einmal etwas größerem Publikum zu präsentieren. Zu simplen 90er-Technobeats bewegte er sich im Seitwärtsschritt, machte dazu aber hochkomplexe Handbewegungen, die ihm sicher einen Platz als Backgroundtänzer in Michael Jackson Videos à la „Thriller“ verdient hätten.

Arbeiten mit Premiere Pro

Manchmal habe ich das Gefühl, dass man bei kaum etwas in der Welt so viele Fehler machen kann, wie beim Schneiden von Filmen und der Erstellung von DVDs im Anschluß daran.

Die Arbeit mit Premiere Pro kann sehr viel Spaß machen, die Oberfläche ist halbwegs intuitiv zu bedienen und die Resultate lassen sich eigentlich immer recht gut sehen, vor allem wenn man bei klaren Schnitten bleibt. Wenn man aber seine Projekte auf DVD bringen will kann es schon mal eine ganze Runde schwerer werden. So bei mir, mal wieder kann man sagen. Die alten Fehler habe ich inzwischen vergessen oder soweit verinnerlicht, dass ich sie nicht mehr ganz präsent habe, weil sie mir hoffentlich schlicht nicht mehr passieren werden. Aber es gibt immer wieder was neues, es hört ja bekanntlich niemals auf.

Ich wollte Super8-Filme schneiden und das kann ein kleines Abenteuer werden. Glücklicherweise hat jemand unbekanntes vor langer Zeit schon einmal die Super8-Filme auf VHS gebracht, wie ist mir eigentlich egal, aber er hat es gut gemacht. Damit diese auf den Rechner kommen muss aber noch einiges geschehen. Ich hab gelesen, dass man wohl eine DV-Kamera an den Firewire-Anschluß hängen kann und dann den Videorekorder an die Kamera und diese würde das Bild dann sozusagen auf den Rechner durchleiten, wo man das Bild ganz einfach capturen kann. Das habe ich aber erst später erfahren. Da waren die VHS-Schnipsel schon auf eine DVD gebracht. Also saß ich da und habe die .vob-Dateien in .avi gewandelt, damit ich diese problemlos in Premiere schneiden kann. Das hat auch alles geklappt, bis es ans exportieren ging und das Bild pixelig und ruckelnd auf dem Fernseher erschien. Ein Blick in das Premiere-Voransichtsfenster bei 100% und nicht der eingepassten Ansicht verriet mir, dass es scheiße war mit dem DivX-Codec auf den Rechner zu ziehen. Aber ich hatte ja jetzt schon meine Schnittmarken, da würde es ja reichen den Film noch mal unkomprimiert auf den Rechner zu ziehen und genauer nur die Stellen, die ich dann auch am Ende brauchen würde. Gesagt, getan. Quasi, denn unkomprimiert auf den Rechner ziehen ist auch nicht immer das leichteste und ich hatte ja nur .vobs. Aber das klappte und das Schneiden ging tatsächlich auch schneller als ich dachte. Also wieder exportiert und wieder und wieder und dann noch mal. Drei DVDs und eine SVCD später war ich entnervt, denn die Bildqualität war jetzt gut, aber das Bild selbst wackelte, so dass man binnen kürzester Zeit Kopfschmerzen bekam. Eigentlich habe ich mir nach jedem Versuch gesagt, den noch und dann machste aber erst mal einen Tag Pause und kommst dabei vielleicht auf eine supergute Idee. Hab ich dann doch nicht gemacht und letztlich ist sogar was brauchbares dabei rausgekommen. Nachdem also der Film von Super8 auf VHS auf DVD und dann als .avi auf den Rechner gebracht wurde, wo ich ihn in Premiere geschnitten und als DVD auf Festplatte ausgegeben habe, tat ich die jetzt gewonnene, fertig geschnittene .vob-Datei in ein nicht allzu schickes, aber anscheinend funktionierendes Programm namens “Click to DVD”, habe ein nicht allzu häßliches Menü gewählt und auf “DVD erstellen” geklickt. Jetzt bin ich mit dem Menü zwar noch nicht zufrieden und das Internet scheint auch keine vernünftigen Themes zum Nachinstallieren bereit zu halten, aber immerhin läuft der Film so wie von mir geschnitten in einer guten Bildqualität ohne mehr zu ruckeln als das Original und ohne Bild-Ton-Schere. Man kann sagen, das Teilstück ist erreicht, die Etappe ist zu Ende. Mal sehen, was daraus wird…