Documenta #12

Da könnte man jetzt einen ausführlichen Artikel erwarten, aber eigentlich macht das gar keinen Sinn, denn so wahnsinnig viel zu berichten gibt es gar nicht und wenn doch, dann wäre das eher nicht so positiv. Dann halten wir es doch lieber mit Marge Simpson, ein wenig zumindest, die meinte, ihre Mutter habe immer gesagt, wenn man nichts positives über einen Menschen zu sagen habe, solle man besser gar nichts sagen.

DSCF1204 Nedko Solakov – 1 von 99 Zeichnungen der „Fears“-Serie

Also, es gibt einige wenige recht gute Arbeiten auf der Documenta #12 zu sehen. Allen voran die Sachen von Nedko Solakov. Ai Weiwei hat ziemliches Glück gehabt, dass das Unwetter seine Konstruktion umgeschmissen hat, denn dadurch gewinnt sie, seine Stuhlsammlung ist eher inspirationslos. Kerry James Marshalls Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, genauso wie einige Arbeiten von Monika Baer. Ansonsten ist äußerst viel Mist dabei. Katastrophal schlecht war auch die Führung durch die Ausstellungshäuser, die war nämlich außer im Museum Friedericianum gar nicht vorhanden, und das allgemeine Leitsystem mit diesen speziellen pseudo-handschriftlichen Tafeln und Pfeilen, deren Lesbarkeit oft nicht so unbedingt gegeben war. Ganz erschlossen hat sich mir auch nicht, warum man auf Wilhelmshöhe moderne Arbeiten neben Bildern von Rubens und el Greco aufhängen musste, aber da würde Roger M. Buergel sicher auch etwas dazu zu sagen haben. (Stichwort Buergel und Leitsystem: Ich habe mir die Audioführung für mobile Abspielgeräte von eben jenem heruntergeladen gehabt und dann in der Neuen Galerie auch mal eingesetzt, nachdem ich gerade drinnen und nach rechts abgebogen war. Er meinte nach ein paar einleitenden Worten zum Hause und seiner Architektur: „Nach dem Eingang wenden wir uns nach links…“, damit war auch das für mich erledigt.)
Einzig wirklich positiv fand ich dann aber den Katalog zur Documenta, sehr schön gestaltet, vom Taschen Verlag herausgegeben, mit 25 € auch noch halbwegs bezahlbar und angesichts der schieren Flut an Eindrücken eine gute Gedächtsnisstütze und Hilfe bei der obligatorischen Nachbereitung dieses Erlebnisses.
Fazit: Wenn man nicht gerade eh in Kassel ist oder für eine kommende Vernissage oder ähnliche anmachspruchschwangere Momente was zum Protzen braucht kann man auf die Documenta #12 gut und gern verzichten. Und in fünf Jahren gibt es ja auch die nächste Chance.

Veröffentlicht von konrad.

Eighty percent of success is showing up.

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