Grand Prix Protokoll

Gestern Abend saßen Armin und ich beisammen, um dem Eurovision Song Contest zu folgen. Hier ist eine Mitschrift unserer Gedanken und Einschätzungen unterteilt in Plus (+) und Minus (-) Punkte sowie gesonderte Kommentare.

Rumänien
+ Italienisches Flair
– wenig rumänische Klischees (Klebstoff schnüffelnde Kinder + Armut) auf der Bühne, Jeans beim Opernsänger, die Frau sieht aus wie ein 70er Jahre Bondgirl

Großbrittanien
+ macht auch nach dem Tod des Vaters bei seiner Geburt noch weiter mit der Musik, Chris Martin singt im Background
– schlecht gemischt (das Schlagzeug ist teilweise lauter als der Gesang)

Albanien
+ man sieht den ersten Bauchnabel, Einsatz der Windmaschine, die Sängerin ist 16 Jahre alt (ein gutes Alter für einen Karrierestart, wie wir von GNTM wissen), das Wort „Peng“ steckt im Liedtitel
– sie hat eine große Zahnlücke, zuviel Schminke, Gestus und Mimus sind unbeholfen

Deutschland
+ die Kranke ist dabei, rumänische Klischees auf der Bühne (trotz Lucy aus Bulgarien!), man kann beinahe unter die Röcke gucken
– singen in Gardinen (was hat D! da gemacht?), „the stars know how to spell your name“, längster Tonaussetzer bisher, man will nicht bei dicken alten Frauen unter den Rock gucken

Armenien
+ steiler Zahn, heiße Zahnarzthelferin
– tanzender argentinischer Zopp lenkt ab, Zahnarzthelferin, klauen die Pyro von Deutschland, Lamettakleidchen, argentinischer Zopp darf unter ihren Rock gucken, wir nicht

Bosnien & Herzegowina
+ der Typ hat rote Schuhe, noiseparts, man kann untern Rock gucken
– der Typ aus dem Wäschekorb kann nich singen, die Band fehlt

erster (Geheim-)Favorit aka. erster Song am Abend den man nicht scheiße sondern eher ganz nett findet

erste Pause

Israel
+ Fahne sah erst nach Griechenland aus, dann auch viel Patros im Song, Sänger hat seine Homies mitgebracht, schön viele Grautöne (signal- bis neongrau)
– Song von Dana International geschrieben, sein Oberteil hat keine Ärmel

Finnland
+ „Beton“ im Bandnamen ist gut, Double Bass, Typ kann Bass spielen ohne Saiten zu geifen, Windmaschine, He-Man spielt bei denen Gitarre, nicht so antiquitierte Scheiße
– zu wenig Stoff, neuer Rekord bei langen Aussetzern, Linkshänder in der Band

Kroatien:
+ 75cent, Gitarrist hat vor zwei Tagen noch vorm Pasternak Akkordeon gespielt (that’s showbusiness!), blutgefülltes Flaschenxylophon
– Straßenmusikergypsigedudel; gaaaaaaanz doll langweilig!, der Alter scratcht auf dem Grammophon

Polen
+ Elton (nicht John sondern der von Raab) spielt Flügel, im Wort „Polen“ kommt das Wort „Po“ vor (noch besser in English!), das Gerücht geht um, die Sängerin sei vorgestern im Solarium eingeschlafen
– häßliche Frau, die Brüste fallen fast raus, Arielle, die Meerjungfrau-Kleid, Nebeleinsatz, „Isis G“ ist kein Name

Island
+ „this is my life“ klingt nach Haddaway, der Typ sieht aus wie ein richtiger Islander, Schulterpowergesten, ist so schlecht, dass man Zeit findet den Text zu formatieren
– pinke Ärmel scheinen durch, better don’t listen to the lyrics, sie hat das Brunhilde-Syndron und illustriert damit, dass Island mal von Norwegern besiedelt wurde

Türkei
+ richtige Stromgitarren
– Schlagzeuger hat das Lied eingezählt, überschminkte Männer, schöne 3:50 min. Egalrock

zweite Pause

– Kristina und Bane machen Kinderfernsehfrühprogrammanimationen und springen immer wieder von der Seite ins Bild

extra: Wenn man in Belgrad sieben Tage die Woche arbeitet und sieben Nächte die Woche feiert, ist dann die Arbeit schwach oder sind die Parties scheiße?

Portugal
+ ein unglaublicher Resonanzkörper von Frau
– Pathos, hat Capoeirakämpfer auf der Bühne, die kein Capoeira machen, ich verstehe kein Wort muss aber beinahe weinen

Lettland
+ „breitbeinig gegröhlte Chanteys“, Buh-Rufe aus dem Publikum, Steuerrad auf der Bühne, es besteht die Chance, dass die nicht wieder ins Heimatland einreisen dürfen
– Köstüme sehen aus, wie im Heidepark Soltau geklaut, eine Schande fürs Baltikum, Bild-in-Bild-Effekte, nach dem Auftritt würde Störtebecker darum BITTEN, ihm den Kopf abzuhauen

Schweden
+ glitzerndes Dildo-Mikrofon, sie ist s/w und der Rest ist Blau, „it’s raining men“-Anleihen
– typisches Schönheits-OP Katzengesicht, singt belanglos von irgendwelchen Helden, wenn sie winkt, winkt der Unterarm zurück, bringt mich bald dazu mein Austauschstudium in Schweden aufzugeben

Dänemark
+ erster Song der schon mal da gewesen war, „die fanden letztes ja den Roger ziemlich gut…zumindest optisch“
– Hosenträger, wenn er vor hat wie im Lied besungen happy und glücklich zu sein, sollte er das mal seinem Gesicht sagen

Georgien
+ Behindertenbonuspunkt, Feuer aus Ärmeln, in weiß gehts
– die Klamotten

extra: die Frau kann zum Glück nicht sehen, wie sie angezogen wurde

Ukraine
+ Penis auf der Grüßpostkarte,  schöne synthetische 70er Jahre Bläser…oder sowas, es ist durchaus möglich, daß man ihr gerade unter den Rock gucken konnte, „Wenn ihr Arsch singen könnte, könnte sie ihren Kopf einpacken.“
– „Shady Lady“ geht gar nicht, Sonnenbankopfer, der Spiegel auf der Bühne ist dreckig, „Wenn sie durch ihren Körper gewinnen will, soll sie bitte nackt singen. Das ist sowas von inkonsequent.“, GEHT GAR NICHT!

Frankreich
+ nur 13 Worte sind französisch, Frauen mit Bärten, Jesus kommt in einem Golfcart auf die Bühne und singt dann das Lied, die Windmaschine betont seine hohe Stirn, wie in den Siebzigern, Sonenfinsternis, eine Show wie von Bob Ross gemalt, 1A und super

extra: keine Minuspunkte, einfach das Beste bis jetzt

Aserbaidschan
+ gießt Blut aus einem Kelch auf die Tänzerin, Sänger könnte von der Rügenwalder Würstchenmühle oder dem König der Löwen sein
– Kastratentyp in Engelsflügeln, muss den Laptop weglegen, um nicht in die Tastatur zu speien, Echo auf das Lachen gelegt, Kleiderwechsel von der Blinden geklaut

Griechenland
+ Poseidon hat den Song geschrieben, der Meeresgott persönlich, Heimatland des Patros
– „my secret combination is a mystery for you“, schon wieder mit Umkleidtrick

Spanien
+ Elvisperücke und Kindergitarre, ganz lustiges Lied
– der Ansatz, sich über Sommerhits lustig zu machen stinkt

extra: schafft es auf den persönlichen dritten Favoritenplatz

Serbien
+ der Flötist
– Franziska van Almsick und Regina Halmich scheinen sich in der Sängerin zu vereinen, Großteil der Lyrics besteht aus „ohohohahahaha“, Herr der Ringe-Anleihen

extra: „wenn man nur Bürgerkrieg in seinem Land hat, kann man einfach wunderbar traurige Balladen komponieren“, Gastgeberbonus

Russland
+ „Die Stradivari hört man aber auch!“, der Geiger trägt Chucks
– Eiskunstläufer, man kauft sich sogar Timbaland als Produzenten, klingt nach jedem x-beliebigen Song von Justin Timberlake, der arme Sänger kann sich keine Schuhe leisten, russisches Englisch klingt scheisse, offenes Hemd beim Sänger, Eiskunstläufer hat mehr Ausdruck als die Anderen zusammen

Norwegen
+
– geschminkte Oberarme, „why ain’t anybody lovin‘ me“ findet bei uns eine klare Antwort: Deine dicken Oberarme, mit amerikanischem Fernsehen aufgewachsen

extra: hübscher als die Schwedin, sieht trotzdem aus, als wenn sie grad aus der Schlange vorm Matrix kommt

ENDE DURCHLAUF

Vlade Divac sticht die Kommentatoren mit seinem Englisch aus.

FAZIT:

Unsere Favoriten sind weit abgeschlagen, das ganze Ding ist ein abgekatertes Spiel, die No Angels heißen jetzt nach der BZ wohl „Null Angels“, es lohnt sich immer eine Bulgarin im Haus zu haben, besonders Skandinavien/Nordeuropa war enttäuschend, mal sehen, was nächstes Jahr kommt.

Veröffentlicht von konrad.

Eighty percent of success is showing up.

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4 Kommentare

  1. Haha, mir hat den Fazit am Ende eigentlich sehr gefallen.Die Null Angels sind echt cool.Ich glaube aber nicht alle Frauen in Bulgarien sehen wie Lusy aus…:)Hoffentlich!

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