Ein sprudelnder Quell der Inspiration auf dem Gebiet der Beschwerden und Eingaben ist David. Und in dieser Funktion hat er sicherlich maßgeblich teil an meinem heutigen Tage. Dem Tage, an dem ich mich wie ein Angehöriger der Generation meiner Großeltern fühle, der Generation Meckerkopf.
Nachdem es heute Mittag plötzlich und unerwartet an meiner Tür, resp. Gegensprechanlage, läutete und ich rasch abnahm, um zu hören, wer jetzt was begehre, bekam ich als Antwort: Nichts. Nur eine Tür, die ins Schloß fiel und ein paar Schritte im historisch sanierten Durchgang zum Hofe. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, es war meine vertraute Briefzustellfachkraft, die nun die Briefe fachgerecht zustellte. Gut, dachte ich mir, sie tut wie ihr geheißen, vielleicht ist sie auch neu auf dieser Route und weiß deshalb nicht, dass man die Tür zur Durchfahrt auch ohne Einwirkung der Bewohner öffnen kann. Alle weiteren Gedanken können nun also beiseite gelassen werden.
Doch bei meinem Gang zum Briefkasten musste ich dann feststellen, dass mir ein blauer Zettel zugestellt wurde, der mich darauf hinweisen soll, dass ich nicht anzutreffen war, meine vermeintlich normale Briefsendung nicht in den Kasten passte oder was auch immer da wirklich los war. Ich soll nun also eben jene ominöse Sendung bei Postamt abholen, heute jedoch nicht!
Da das eine bodenlose Frechheit ist und ich der guten Frau auch noch beinahe die eh schon geöffnete Tür aufgesummt hätte musste nun also Vergeltung her und wie kriegt man die, natürlich nur durch eine Beschwerde im Postamt. Das Erstaunliche ist auch, dass man ja immer eine riesige Schlange vor sich hat, wenn man was abholen möchte. Möchte man aber etwas abgeben, in diesem Fall etwas Unzufriedenheit, wird man direkt durchgewunken.
Die Frau am Tresen wirkte sehr antieskalierend geschult und so war ich denn auch schnell meinen Unmut los und harre nun der Dinge, die da aus der Zentrale kommen werden. Vielleicht sind es ja auch ein paar Paketmarken, die mich versöhnlich stimmen sollen.