Sneak Reviews #1

Tyrannosaur
UK 2011, 91 min.
R/B: Paddy Considine
D: Peter Mullen, Olivia Coleman, Eddie Marsan, ..

Was willste sagen, wenn dir eigentlich nach 10 Minuten Film schon komplett die Worte fehlen? Im Minutentakt rasen Oma Hans-Zitate durch den Kopf. Englands Subproletariat ist im Eimer; frei nach Sjöwall/Wahlöö hat der Sozialstaat gänzlich versagt und überlässt die unten eben sich selbst und ihren Unzulänglichkeiten. Aus jeder Faser beinahe jeder Unterhaltung hierin klappt irgendeine Gewalt nach außen. Von Anfang  an. Irgendwer schreit immer mal wieder irgendwen an, Fenster gehen zu Bruch, Menschen schlagen sich, Hunde sterben. Dazu: Bier, Schnaps, Beleidigungen, Drohungen. Niemand ist komplett sympathisch, die Meisten noch nicht mal das. Beklemmend. Einerseits. Andererseits: großartige Kamerabilder als Kontrapunkt, die eben doch Zwischentöne zulassen, Ruhe schaffen, die dem Publikum  in dieser an Ken Loach geschulten Sozialfarce (Drama ist hier dann doch das falsche Wort) letztendlich gar die Hauptfigur Joseph sympathisch machen kann.  Und mitunter schleicht sich in den rauen Umgang doch auch eine gewisse Herzlichkeit. Hat was, der Film, aber auch einiges Verstörendes.

(Eine Woche verspätet, das Ganze hier, weil.. ja, darum eben.)

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