Scheisse

Ich nehme es gleich vorweg, meine eigentliche Idee, ein wenig zum Thema „Scheiße“ zu recherchieren und eine Zusammenstellung meiner Ergebnisse zu präsentieren habe ich verworfen. Grund ist schlicht und ergreifend die unerträgliche Vielzahl an Ergebnissen. Man könnte hier jetzt ja großartig Links angeben, die ein paar interessante Sachen aufgreifen, aber man kann auch einfach selbst mal bei google dies Wort eingeben und sich aus den ersten drei-vier Ergebnisseiten nach eigenem Interesse Treffer heraussuchen. Vielleicht schaue ich nachher noch mal im Onlinekatalog der Universitätsbibliothek nach hochtrabenderen Publikationen…

Was mich aber eigentlich überhaupt erst zu diesem diffusen Interesse gebracht hat, war Milan Kundera, genauer: sein Buch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, das für mich auch mit dem zweiten Wort des Titels gut zusammengefasst ist. Nichts desto trotz gibt es auch in schlechten Büchern immer wieder interessante Ansätze und in diesem Fall bin ich fast schon froh mich bis zum Ende durchgequält zu haben, denn kurz vor Schluß heißt es folgendermaßen. Ich bringe das mal auf eine verkürzte Formel, denn der Eintrag erstreckt sich über mehrere Seiten und indem ich eigene Worte zu finden trachte, entgehe ich auch Eigentumsrechtverletzungen. Also, Kernaussage:

Wenn Gott sich den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat, dann ist Scheiße nicht nur natürlich, sondern etwas Schönes und Gutes. Wenn Scheiße aber schlecht ist und stinkt und Gott deshalb also nicht defäkiert, na dann kann er ja eigentlich nicht wirklich existieren oder zumindest nicht so gut sein, wie es immer heißt. Ergo muss der Mensch sich Gott geschaffen haben, um eine Ausrede für die eigene Scheiße zu haben. Hm..ich merke, dass es nicht ganz so einfach ist, das, von dem ich glaube, es verstanden zu haben, wiederzugeben, denn meine Worte ergeben mir hier weniger Sinn, als die eigentlichen, die ich nicht zitieren wollte. Ja, und da der letzte Satz jetzt wirklich ästhetisch hochwertig verschachtelt ist und ich noch zur Bank muss, um mir Geld für einen Mittagskaffee zu holen, verweise ich einfach mal auf meine Ausgabe des Buches und die entsprechenden Seiten. Kundera, Milan: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, S. Fischer Verlag Frankfurt am Main 2003, S. 233 – 238.

Veröffentlicht von konrad.

Eighty percent of success is showing up.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.