Schneekettentempo

Eigentlich will ich irgendwie mal auf ein zwei Sachen hinaus, die mir während des diesjährigen Winterurlaubs eingefallen sind, aber dann merke ich immer wieder, dass da ja auch andere Sachen noch davor passiert sind und dann weiß ich immer nicht, ob ich mir selbst vorweggreifen sollte oder doch besser chronologisch durch die Ereignisse jage. So mache ich das auf jeden Fall jetzt erst mal noch für den Moment, wer weiß, wohin mich meine Ungeduld dann letztlich treibt.

Am dritten Tag in den Alpen hat Orkantief Emma, wenn man so sagt, uns im Griff und den Gletscher geschlossen gehalten. Und irgendwie wohl auch ein paar andere Skigebiete, weshalb alle Menschen auf EINE andere Anlage gehen mussten. Dementsprechend voll war es dann auch. Eine Tageskarte ab 12 Uhr für diesen Spaß auf dem Berg mit dem sprechenden Namen „Schlick 2000“ kann man, logischerweise, erst ab 12 Uhr kaufen, macht ja auch Sinn. Schließlich können diese Infrarot- oder RFID-Maschinen ja keine Daten von diesen Plastikkarten abfragen. Es wird wohl noch ein weiter Weg sein bis wir bei der Utopie angekommen sind, wo ein Gerät mit unsichtbaren Strahlen eine verschlüsselte Uhrzeit abfragen und mit der aktuell eingespeisten Weltzeituhr abgleichen kann, um daraufhin eine Tür entweder zu öffnen oder geschlossen zu halten. Ich wünsche meinen Enkeln, dass sie diesen Tag erleben werden.

Später hatte ich dann noch das Glück ein längeres Stück Lebensweg mit ein paar Engländern zu gehen, in einer Gondel. Einer Gondel, die auf einer Strecke mit durchschnittlicher Fahrzeit von 5 Minuten mehrmals für 2 – 5 Minuten stehen blieb. Dabei haben wir viel von einander gelernt. Also eigentlich nur ich von ihnen und das auch nicht unbedingt freiwillig. Auf jeden Fall waren Darling und Honey an Board. Und diese beiden mögen es, Bier zu trinken und zu kochen. Und zwar genau in der Verteilung, dass sie kocht und er trinkt, aber bitte nicht so viel, dass er nachher das Essen nicht mehr zu würdigen weiß. Ein anderer Begleiter berichtete davon, dass er immer Schweissfüsse kriege, wenn er Sylvester Stallone als Cliffhanger oder andere Stilikonen in ähnlichen Situationen fast vom Berge fallen sieht. Die Köchin findet das so schockierend, dass sie meint, auch noch einmal die restlichen Unzulänglichkeiten des armen Schwitzfusstropfes durch unsere wackelnde Gondel schreien zu müssen: „Du stinkst im Schlaf, schnarchst und deine Füsse fangen an zu schwitzen, wenn du einen Actionfilm siehst! Wie hält deine Frau das mit dir aus?“

Oh…Und ich traf Roland, der geistesgegenwärtig die ganze Situation in folgende treffende Worte zusammenfassen konnte: „In der Stadt sieht man sich nie und dann trifft man sich im Stubaital!“ Auch sein „Wir sehen uns ja dann“ bewahrheitete sich nachdem ich aus der englischen Gondel kam, verrückte kleine Skifahrwelt.

Am Ende das Tages tun einem dann Stellen weh, von denen man nicht wusste, wo sie eigentlich sind und man spürt Muskel von denen man nicht glaubte, sie zu haben.

Veröffentlicht von konrad.

Eighty percent of success is showing up.

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