Abende wie Dieser

Da sitze ich nun. Ein Tisch im hintersten Winkel, eine rote Kerze die tiefgründige Skulpturen aus ehemals flüssigem Wachs bildet, eine leere Kaffeetasse, eine wie immer bis auf einen jämmerlichen Buchstaben gelöstes Kreuzworträtsel aus der Tagespresse und in Erwartung des ersten georderten Flensburger Pilseners, in einem hoffentlich eckigem Glas. Tja, so weit so gut, wären da nicht noch die anderen Gestalten um mich herum. blieh blahh blupp. Gestalten die wohl im Gegensatz zu mir die Welt messerscharf erfassen können und sie seit Anbeginn durchschaut haben…

„die fiktoria bäkhäm ja, die hat voll die akne…ich mein was ist das denn für ein typ ja…da erzählt die schlampe so ein scheiß rum…ich erkenne sone typen sofort…das hab ich doch voll nicht nötig…männer sind sowieso so, wie ich gesagt hab, ja das die krass der meinung sind und die sind ehh so, das haben mir schon voll viele gesagt“

…um nur einen kleinen Teil dieses sinnfreien Monologs der Tante, nicht mal 2Meter neben mir, zusammen zu fassen…

da sitz ich nun immernoch. Der Eine in Wien mit seinem Herzblatt, der Andere am Rande der Stadt mit seinem Herzblatt um die Großmutter zum Aniversarium zu beglücken…

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20min. später: langsam wird es Haarig, die Tante redet und redet. Während das arme Geschöpf an ihrem Tisch, den mitlerweile 3 Cuba Libre in sich hinein schüttet, bleibt der Pegel der Quatschtante konstant am Eichstrich. Mir bleibt kaum eine Wahl, tue es der Kositzerin gleich und bestelle einen weiteren Gedankentöter.

kopflos

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